Jahreshauptversammlung 2018

Verein für die Zukunft rüsten

Es kommt Bewegung in den TVS. Bei der Jahreshauptversammlung stellt der Vorstand die Pläne für einen neuen Anbau der Sporthalle vor. Geplant ist ein 200 Quadratmeter großes freistehendes Gebäude am süd-westlichen Eingang der Sporthalle, das mit einer Überdachung an die Halle anschließt. Der Neubau besteht aus einem Geräteraum, einem Übungsraum und einem Büro. Der Vorstand möchte hier unter anderem eine feste Geschäftsstelle einrichten.

Seit Eröffnung der neuen Sporthalle 2011 sind die Mitgliederzahlen von 800 auf 1033 Mitglieder gestiegen. Insgesamt 919 Eintritte und 623 Austritte vermeldet der Verein seitdem. „Wir brauchen dringend eine Geschäftsstelle, um dem hohen administrativen Aufwand gerecht zu werden“, sagt der erste Vorsitzende Michael Sittig. Mit einem Büro unweit der Halle möchte der Vorstand in Zukunft näher am Sportgeschehen sein und so besser auf die Bedürfnisse der Mitglieder eingehen können.

Der Antrag bei der Stadt ist bereits gestellt. Mit der Zustimmung der Vereinsmitglieder bei der Jahreshauptversammlung steht den Plänen jetzt nichts mehr im Weg. Schon Ende diesen Jahres könnten die Bauarbeiten beginnen. „Wir warten nur auf die Zusage der Stadt“, sagt Sittig. Insgesamt 267.000 Euro wird der Anbau kosten. Das Gebäude wird durch die bestehende Heizungsanlage mit Warmwasser versorgt und in die elektronische Lichtsteuerung der Sporthalle eingebunden.

Erst im vergangenen Jahr wurde beschlossen, einen Teil des Turnerheimgeländes in der Farbenstraße zu verkaufen. Dort wo bisher die Zufahrt zu dem Vereinsgebäude war, enstehen bald neue Wohnhäuser. Dafür wird die Einfahrt des Turnerheims ein Stück verlegt. Noch in diesem Jahr sollen die Bauarbeiten beginnen. Die Mitglieder, insbesondere die Tänzer, die hier ihre Kurse haben, sind besorgt. „Wir müssen abwarten, wie wir in dieser Zeit zum Gebäude kommen“, sagt Sittig und bittet die Mitglieder um Geduld. Zur Not müssten die Kurse auf andere Räume ausweichen. Mit einem eingetragenen Wegerecht werden die Sportler aber in Zukunft weiterhin die Parkplätzen des Turnerheims über die Farbenstraße erreichen können.

Auch im Vorstand tut sich was. Nach 28 Jahren erklärt Hans Brunnhöfer, dass er nicht wieder antritt. Seit 1960 ist er Mitglied im Verein.  Von 1990 bis 2002 war er 1. Vorsitzender und danach bis 2018 2. Vorsitzender. Als kleine Überraschung wählten ihn die Vereinsmitglieder zum Ehrenvorsitzenden und bedankten sich für seine langjährige Arbeit.

Seine Position als zweiter Vorsitzender übernimmt Hagen Hermannn. Der dritte Vorsitz geht an Hans Gumb. Damit sind aus den großen Abteilungen des Vereins, nämlich Badminton und Handball, zwei aktive Mitglieder im Vorstand verteten. Peter Bocklet gibt sein Amt als 1. Kassierer an Daniel Fribolin ab und wird 2.Kassierer. Um die Verwaltung der Sporthalle kümmert sich in Zukunft Aristides Tzikas. 1. Vorsitzender bleibt weiterhin Michael Sittig.

„Unser Ziel ist es, den Verein für die Zukunft zu rüsten“, sagt Michael Sittig. Dafür setzt er auf eine Stärkung des Ehrenamtes, den Austausch mit anderen Vereinen und dem Ausbau der Abteilungen und Angebote. Ein neuer Kurs ist die Rehasportgruppe Orthopädie. Sie ergänzt ab sofort die Herzsportgruppe und erweitert das Gesundheitssportangebot.

Für neue Abendkurse wie diesen, braucht der Verein die Räume des Neubaus. Die Halle ist ausgelastet, wie der Belegungsplan zeigt. Drei Schulen, darunter die Ludwig-Weber und die Meisterschule sowie die  Feuerwehr der Stadt Frankfurt nutzen die Räume in der Mockstädter Straße. Ab 16 Uhr trainieren die Abteilungen des Vereins in der Sporthalle.

Mit 527 Mitgliedern ist die Turnabteilung die größte des Vereins. Die Handballer sind mit 294 Mitgliedern die zweitstärkste Patei. Der Verein bietet weiterhin Basketball, Badminton, Judo, Volleyball, Tischtennis, Standarttanz und Country Line Dancing an. Die Ving-Tsun Gruppe gibt es nicht mehr. „Mit unserem Baby-Turnen und dem Kurs „Fit bis 100“ können wir wirklich behaupten, dass unser Angebote von 0-100 geht“, sagt Michael Sittig. Das zeigt sich auch bei der Ehrung der langjährigen Mitglieder. Gerlinde Ehry ist mit 91 Jahren bereits seit 70 Jahren im Verein aktiv.

Der Vorstand des TVS (von links): Michael Sittig, Peter Busch, Daniel Fribolin, Renate Geißler, Peter Bocklet, Greta Zimmermann, Hagen Herrmann, Thorsten Faulstich, Renate Ahlers-Zimmermann, Hans Gumb,Ulrike Grohmann, Klaus Mettin und Ehrenvorsitzender Hans Brunnhöfer.

Auf diese Mitglieder kann der TVS zählen

Mit einer traurigen Nachricht begann die Hauptversammlung des Turnvereins Sindlingen. Zwei Tage zuvor war Mädi Schmidt im Alter von 90 Jahren verstorben. Sie war zeitlebens im Turnverein aktiv und engagierte sich zusammen mit ihrem Mann Alfons auf vielfältige Weise.

Auch der im Vorjahr verstorbenen Mitglieder Heinz Herr, Maria Michalski, Hans „Jupp“ Riegelbeck und Lieselotte Wenz gedachten die rund 45 Besucher der Versammlung.

Später am Abend gab es Anlass, kräftig zu applaudieren. Der Vorstand zeichnete mehrere Mitglieder für ihre jahrzehntelange Vereinstreue aus. Blumen, Wein, die goldene Vereinsnadel und einen Kalender für 2019 mit Fotos aus den Abteilungen erhielten Ute Flegel, Christel Fribolin, Axel Vetter, Monika Winter und Ingrid Sittig für jeweils 40 Jahre Mitgliedschaft. Ute Flegel war aktiv im Turnen und Tanzen, Christel Fribolin im Volleyball und der Gymnastik. Axel Vetter ist Turner, Monika Winter seit 1981 als Übungsleiterin in der Turnabteilung engagiert. Ingrid Sittig ist Volleyballerin, gründete vor 34 Jahren das Mutter-und-Kind-Turnen und später das Babyturnen. „Es ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Angebots für Menschen von null bis 100 Jahren“, sagte der bisherige zweite Vorsitzende Hans Brunnhöfer dankbar. Ferner leitet Ingrid Sittig den Lauf- und Walkingtreff und kümmert sich seit 2003 um die Verwaltung und Pflege des Turnerheims.

Für 50 Jahre Zugehörigkeit wurden die Handballer Horst Villmeter und Stefan Bocklet zu Ehrenmitgliedern ernannt. Torwart Villmeter war der erste im Verein, der eines der damals neuen knallgelben Trikots trug, erinnert sich Peter Bocklet. Er war außerdem Mitbegründer der Altherrenmannschaft und lange Zeit zweiter Schriftführer. Stefan Bocklet ist seit seinem achten Lebensjahr Mitglied und Handballer. Er spielte durchgehend im TVS und engagiert sich als Trainer für Jugend, Schüler, Damen und Herren, Abteilungsleiter und Koordinator der Spielgemeinschaft mit dem VfL Zeilsheim sowie als Sportwart. Daneben organisiert er viele Aktivitäten in der Abteilung und war auch maßgeblich an der großen 1200-Jahrfeier auf den Mainwiesen beteiligt.

Kurz nach dem Krieg, im Jahr 1948, trat Gerlinde Ehry in den Turnverein ein, um mit Mädi Schmidt und weiteren jungen Frauen Handball zu spielen. Seit 70 Jahren ist die 91-Jährige „hilfsbereit und immer da, wenn sie gebraucht wurde“, sagte Vorsitzender Michael Sittig. Gerlinde Ehry ist noch immer aktiv in einer der Fit-bis-100-Gruppen des Turnvereins.

Eine ganz besondere Ehrung ließ der Verein Hans Brunnhöfer zukommen. Seit 1960 Mitglied, engagierte er sich in vielen Funktionen für seinen Verein; er war Handballspieler, Schiedsrichter, Klassenleiter im Handballbezirk, Abteilungsleiter, Vorsitzender des TVS von 1990 bis 2002, zweiter Vorsitzender seit 2002 und leistete einen wesentlichen Beitrag zum Bau der vereinseigenen Halle. Nun schied er im Alter von 75 Jahren aus dem Vorstand aus. Die Mitglieder ernannten ihn für sein außerordentliches Engagement zum Ehrenvorsitzenden.

Langjährige Mitglieder ehrte Vorsitzender Michael Sittig (Zweiter von links): (von links) Horst Villmeter, Ingrid Sittig, Axel Vetter, Stefan Bocklet, Gerlinde Ehry, Ute Flegel, Christel Fribolin, Monika Winter und Hans Brunnhöfer.

 

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